Erste Feststellung: Die planmäßige Zucht von Guppys ist nicht so einfach, wie allgemein angenommen wird. Es ist wieder mal ein gewaltiger Unterschied, ob die Guppys, die man gerade gekauft hat in der Tüte Junge bekommen haben oder man richtig schöne Guppyss “produzieren” will. Wenn Sie Guppys züchten wollen, nehmen sie nur die besten Zuchttiere, die Sie bekommen können, es zahlt sich aus! Von schlechten Fischen kann man keine guten Junge bekommen! Das gilt natürlich prinzipiell immer, bei Lebendgebärenden jedoch besonders!
Beim Züchten gibt es hauptsächlich zwei Grundmethoden: einmal kann man die hochträchtigen Weibchen einzeln absetzen oder man züchtet in Körben. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Wenn man großen Wert auf Qualität legt, kommt nur Einzelzucht in Frage, der Massenzüchter wird in Körben züchten. Bei Einzelzucht verpaart man genau das Männchen und das Weibchen, welches eben die besten Merkmale besitzt. Dazu braucht man mehr Aquarien, der Aufwand ist größer. Bei der Zucht in Körben tut man mehrere ausgesuchte Weibchen und Männchen in einen Korb. Setzen Sie keinen Mischmasch in den Korb - sonst bekommen Sie auch nur Mischmasch und Mischmasch will niemand haben! Muß man wissen, daß Platies, Schwertträger und Black Mollys normalerweise auf dem Gitterboden - also unten - ihre Jungen bekommen, Guppys werfen unter der Wasseroberläche. In den Korb und auch ins restliche Aquarium. kommen irgendwelche Pflanzenranken. Sie müssen ausprobieren, welche Arten bei Ihnen am besten wachsen, das ist tatsächlich wasser- oder ortsabhängig. Und es ist leichter, sich andere Pflanzen zu besorgen als ewig die Wasserzusammensetzung zu ändern.
Wenn genügend Junge in einem Korb sind, wird der ganze Korb ins nächste Aquarium gesetzt, praktischerweise sollte das freie Becken daneben stehen. So mache ich es immer.
Die Jungen kann man dann noch eine Weile in dem Aquarium belassen und erst umsetzen, wenn das daneben auch wieder fällig ist. Dann kommen die Elterntiere wieder in das erste Aq. zurück usw. Der Nachteil dieser Methode ist, daß immer verschieden alte Junge im Korb sind, sie “wachsen auseinander”. Sie können auch nicht optimal gefüttert werden. Da es für alle Fische aber sehr wichtig ist, daß sie von Anfang an genügend Futter bekommen, entwickeln sich die Fische aus großen Körben letztendlich nicht so gut wie einzelne Bruten. Darum ist das Züchten z.B. in kleineren Aq. wie das 60er eine bessere Alternative. Speziell die Zucht von Guppys funktioniert so sehr gut. Und bei großen Weibchen fast 80 Junge sind dann schon eine gute Belohnung für den etwas größeren Aufwand. Zudem werden es, wenn man das Weibchen schnell genug entfernt und die Jungen gut füttert, die besseren Fische.
Eine gewisse Ausnahme sind Endler-Gupppies oder andere Wildfang-Formen, die fressen nämlich normalerweise keine Jungen. Es gibt zwar auch Prachtguppies die das nicht tun, aber so wie das hier die Ausnahme ist, ist es bei Endlern die Ausnahme, daß sie Junge fressen. Somit kann man sie einfach in einem gut bepflanzten Aquarium züchten.